Trauern in Zeiten von Kontaktbeschränkung

Die letzten Monate haben viele altbewährte Rituale zur Bearbeitung von Trauer und Verlusten schwierig werden lassen.
Selbst der Besuch der Trauerfeier wir manchen engen Freunden und Verwandten verwehrt oder erschwert.
Dennoch gibt es weitere Möglichkeiten die in diesen Situationen umso wichtiger werden und trotzdem ein gutes Gefühl der Zusammengehörigkeit geben können:

Gemeinsam den Termin der Beisetzung begehen:

Wenn es Ihnen nicht möglich ist an der Trauerfeier und Beisetzung teilzunehmen, so halten sie sich dennoch diesen Termin fest und nutzen sie die Zeit für ihr eigenes Gedenken.
Legen Sie ein Bild, vielleicht auch eine Kerze oder ein besonderes Erinnerungsstück für die Stunde der Beisetzung bereit, sodass Sie es auch später im Alltag auch sehen können.
Halten Sie während der Bestattung inne. An diesem Tag können Fernsehen, Radio, E-Mails und Internet einmal ausgeschaltet bleiben.

Setzen Sie sich zur vereinbarten Uhrzeit. Machen Sie sich bewusst, dass in diesem Augenblick die Bestattung stattfindet.
Gedenken Sie des Verstorbenen, denken Sie an gemeinsame Zeiten, an Erlebnisse, schöne und traurige Momente.
Zünden Sie vielleicht eine Kerze an oder spielen Sie Musik, die man gemeinsam gerne hörte. Geben Sie sich dafür Zeit. Nehmen Sie Abschied.

Suchen Sie nach einer angemessenen Zeitspanne dann wieder den Kontakt zu den anderen Hinterbliebenen, vielleicht mit einem Anruf oder einem Videochat.

Besuchen Sie nach der Beerdigung das Grab

Auch wenn die Teilnahme an Bestattungsfeierlichkeiten mancherorts und zu bestimmten Zeiten begrenzt ist, so bleibt der Friedhof dennoch ein öffentlich zugänglicher Ort. 
Nach der Bestattung dürfen Personen unter Einhaltung der gesetzlichen Kontaktsperre auf den Friedhof und das Grab besuchen. Angehörige können also beispielsweise auch zu zweit oder innerhalb ihres Haushaltes das Grab besuchen.

 

Persönliche Erinnerungen schaffen

In Zeiten der Corona-Krise wiegt die Trauer für viele Hinterbliebene zusätzlich schwer. Die persönlichen direkten Kontakte sind minimiert, man kann die Verwandten und Bekannten nicht mehr ohne Planung und Vorbereitung treffen. Aber auch in dieser Situation öffnen sich neue Wege. Gerade, weil wir nun meist mehr Zeit haben.

 

Bilderalbum
Stöbern Sie in Fotoalben oder auf dem Computer nach alten Bildern. Daraus können Sie sich ein Album mit den schönsten Aufnahmen zusammenstellen. Oder Sie lassen auf einem großen Blatt Papier Stück für Stück eine Collage wichtiger Erinnerungen entstehen.

 

Video
Mittlerweile ist es ohne großen Aufwand möglich, aus herausgesuchten Bildern ein Video zu erstellen. Vielleicht haben Sie ja sogar neben den Bildern auch noch einige kleinere Videos. All dies kann über kostenfreie Apps für Smartphones oder PCs in einem Erinnerungsvideo zusammengeführt werden. Die Programme sind zudem nach einer kleinen Einarbeitung recht einfach zu bedienen. Teilen Sie diese Bilder und Videos mit ihren Freunden und Verwandten.

 

Tagebuch
Vielleicht beginnen Sie auch mit einem Trauer-Tagebuch? Dort können Sie in einen inneren Dialog mit dem Verstorbenen treten – beispielsweise in Form von Briefen.
Oder Sie schreiben auf, wie es Ihnen heute geht und was Sie bewegt.

 

Gedenkschloss
Recht neu ist die Idee von Gedenkschlössern. Ähnlich der Liebesschlösser hängt man die Schlösser entweder an einem gemeinsamen Wohlfühlort oder an einem Gedenkplatz auf.
Die gesamte Prozedur – vom Aussuchen über das Aufhängen bis hin zur Frage „Was tun mit dem Schlüssel?“ – kann im Trauerprozess eine wichtige Rolle spielen.

 

Bleiben Sie bewusst in Kontakt
Die vielen neuen Möglichkeiten der Trauer sollten jedoch kein Ersatz für persönliche Gespräche sein. Begleiten Sie Freunde in ihrer Trauer und rufen Sie sie an. Und wenn Sie selbst einen Verlust erlitten haben, dann kapseln Sie sich nicht ab. Greifen Sie zum Telefonhörer und rufen Familie und Freunde an. Scheuen Sie sich bitte auch nicht, Angebote für Rat und Hilfe im Trauerfall anzunehmen.


Bei all diesen Möglichkeiten stehen wir Ihnen gerne unterstützend zur Seite. Das Gestalten und Drucken von Alben, das Schneiden von Videos oder das Gestalten von Erinnerungen können wir gerne für sie übernehmen. Effektiver ist es aber, wenn sie diese Arbeiten selber angehen. Gerne mit uns zusammen.

Unsere neue Auflistung der Sterbefälle ermöglicht überdies hinaus auch das Hochladen von Erinnerungsbildern für jedermann. Diese Erinnerungen werden wir gerne an die engsten Angehörigen weiterleiten. Auch dadurch können sie gemeinsam in Kontakt treten.